Leester Till Wagenfeld spielt bei den Eisbären Bremerhaven in…
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Dejan Stojanovski (38) mit seinem Basketball-Talent Till Wagenfeld. Er glaubt, dass der 14-Jährige in seinem Sport eine große Zukunft hat.
Auf den Spuren von Chicago-Bulls-Profi Paul Zipser
Leeste – Von Sigi Schritt. Till Wagenfeld ist 14 Jahre alt, spielt erst seit anderthalb Jahren Basketball – und ist bereits auf der Erfolgsspur. Der Leester KGS-Schüler hat eine Einladung zum Trainingscamp der Jugendnationalmannschaft erhalten und fährt dafür nach den Weihnachtsfeiertagen bis Silvester nach Bad Blankenburg (Thüringen).
Der Achtklässler hatte sich bei einem Sichtungslehrgang in Heidelberg erfolgreich durchgesetzt. Außerdem hat der junge Weyher bereits die ersten Einsätze in der Jugendbundesliga für die Eisbären Bremerhaven absolviert. Sein Förderer, der Leiter der Basketball-Akademie Bremer Süden, Dejan Stojanovski, lobt den Gymnasiasten. Wagenfeld war dem Trainer bereits als Zwölfjähriger aufgefallen, als er noch 1,82 Meter maß. Die Eisbären hatten in der Leester KGS ein Training angeboten. Stojanovski prophezeite dem Schüler, dass er in dem Sport schnell weiter kommen wird. Er sollte sich nicht täuschen.
Es sei eben nicht nur die aktuelle Größe von 1,97 Metern und seine Armspannlänge von 2,04 Metern, sondern auch sein Feingefühl und die Persönlichkeit, die den Trainer beeindrucken: „Till hat Touch.“ Sein Wurf sei für seine Größe „schon sehr gut“. Außerdem sei sein Gewicht von 90 Kilo ein starkes Argument. „Till ist eine Kraftmaschine. Wenn er zum Ball geht, prallen andere an ihm ab“, so Stojanovski. Der Akademieleiter ist sicher, dass der Achtklässler auf dem Weg ist, ein moderner Basketballer wie Dirk Nowitzki zu werden, der nicht nur sehr gut werfen, sondern auch gut dribbeln kann.
Wohin die Reise gehen könnte, zeigt der 24-jährige deutsche NBA-Spieler Paul Zipser (Chicago Bulls). Auch er hatte in jungen Jahren – wie Till – eine Einladung zu einem Trainingscamp der Jugendnationalmannschaft erhalten.
Faktor Trainingsfleiß
Der Erfolg hängt aber von vielen Faktoren ab, weiß der Trainer, der für die Eisbären Bremerhaven die Schulprojekte in der Region etabliert hat. Ein Faktor ist der Trainingsfleiß – ein weiterer Disziplin. Er gibt Beispiele aus Tills Pensum: Nach der Schule habe er am Mittwochnachmittag ab 13.30 Uhr Einzeltraining in der KGS-Sporthalle, dann folgt am Abend von 18 bis 20 Uhr in Bremen-Nord Training für die Jugendbundesliga. Am Donnerstag muss er von 17 bis 19 Uhr in Bremen oder Bremerhaven weitere Übungseinheiten absolvieren. Am Freitag ist ab 17.30 Uhr in Bremerhaven ein zweistündiges Wochenabschlusstraining geplant, bevor das Team am Samstag und Sonntag zu den Spielorten fährt. Die Gegner kommen aus Hamburg, Lübeck und Rostock, berichtet der Achtklässler.
Traum vom Basketball-Profi
Damit er noch schneller wird, hatte ihn Stojanovski zu einem speziellen Leichtathletik-Coach in die Neustadt geschickt. „Es liegt aber in der Zeit des Konfirmationsunterrichts, der auch wichtig ist. Also muss ich Wege finden, um das zu einem anderen Zeitpunkt auszugleichen“, sagt Till.
Dass der 14-Jährige nicht mit seinen Freunden zum Freimarkt gehen kann und auch keinen Alkohol trinken darf, stört ihn nicht. „Mein Traum wäre es, eines Tages Basketball-Profi zu werden und in den USA zu spielen.“ Er ist dafür bereit, viel dafür zu arbeiten. Die Schule dürfe nicht darunter leiden, betont der 14-Jährige, dessen beste Fächer Englisch, Erdkunde, Deutsch und Sport sind. „In der Nationalmannschaft müssen die Zeugnisse vorgelegt werden“, sagt er. Deshalb nutzt er auch die Zeit im Zug, um für seine Fächer zu lernen.
Sollte eine Profikarriere nicht klappen, würde er den Bauernhof der Eltern übernehmen? Nein, sagt er. „Ich möchte eher Immobilien verkaufen und in welche investieren“, beschreibt der junge Gymnasiast seine berufliche Perspektive.